Titel

Pico de las Nieves - erodierte Tuffsteinablagerungen

Von allen Kanareninseln, die ich bisher bereist habe, hinterlies La Palma den bleibendsten Eindruck. Was nützt es, 14 Tage irgendwo am Mittelmeer sinnlos am überfüllten Strand zu liegen, wenn die Erinnerungen nach kürzester Zeit verpuffen, so dass der Pauschalreisende nach wenigen Jahren nicht mehr weiß, wann er an welchem Ort der Welt seinen Urlaub verbracht hat? Selbst das Argument, dass man sich einfach nur nichtstuend erholen will, ist in den meisten Fällen unhaltbar: Urlaubermassen sorgen für Dauerstress, in vielen Restaurants und Bars wird bei mäßiger Qualität abgezockt, an den Stränden und Pools beginnt schon früh am Morgen die Schlacht um die besten Plätze und das gleiche spielt sich beim abendlichen Büffet im Hotel erneut ab. Am Ende kehrt der Durchschnittsarbeitnehmer frustriert sowie um ca. 3000 DM ärmer nach Hause zurück und hat noch nicht einmal was zu Erzählen. Wer jedoch mit den richtigen Vorsätzen nach La Palma reist, d.h. nicht das Bade- und Sandburgparadies mit Nonstop-Animation und beliebig austauschbaren Konsummeilen erwartet, sondern sich ganz und gar auf die Naturschönheiten einer der letzten unverfälschten Plätze Europas einlässt, wird diese Insel lieben lernen. Die klassischen Urlaubspistengänger werden jedoch schwer enttäuscht sein.

Pico de las Nieves - erodierte Tuffsteinablagerungen

Junger Lavastrom

Auf stundenlangen, z.T. anstrengenden aber auch befriedigenden Wanderungen erlebt man den Abwechslungsreichtum eines Mikrokontinents: Fruchtbare mit tropischen Nutzpflanzen kultivierte Ebenen (Bananen, Avocados, Papayas, Feigen), wenige schwarze, zumeist unerschlossene Lavastrände, dunkle feuchte Täler mit Lorbeerurwäldern, der größte natürliche Bestand an Drachenbäumen, einem urzeitlichen Liliengewächs, auf dem ganzen Kanarenarchipel. Im Kontrast dazu stehen nur wenige Kilometer entfernt Vulkanwüsten mit heißem sandigen Wind, aktive Schlote, welche jungfräuliche Lavafelder hinterließen, wie man sie sonst nur von Lanzarote kennt, die tiefste Caldera der Welt – ein Senkkrater von fast 10 Kilometer Durchmesser – mit einem fast unberührten Nationalpark und die urtümlichen ‚unbrennbaren’, sich selbst regenerierenden Kanarenkiefern in den Gebirgsregionen.

Junger Lavastrom

Caldera de Taburiente

Caldera de Taburiente

Caldera de Taburiente

Caldera de Taburiente

Caldera de Taburiente

Ruta de los Volcánes - Kanarenkiefer

Pico de la Cruz (2351m) - Wolkendecke in der Caldera

Pico de la Cruz (2351m) - Wolkendecke in der Caldera

Cumbre Nueva - Wolkenfall

Von den Gipfelgraten in fast zweieinhalbtausend Metern Höhe bieten sich atemberaubende Ausblicke bis hin zu den Nachbarinseln und dem gewaltigen Teide auf Teneriffa, über die dahinrasenden Passatwolken, die sich bei entsprechender Wetterlage auf der Ostseite stauen und in einem gewaltigen Wolkenfall die Cumbre überschwemmen, um sich danach im Nichts aufzulösen.

Cumbre Nueva - Wolkenfall

Aridanetal - Los Llanos und Cumbre Nueva mit Wolkenfall

Tijarafe - Unser Haus in La Punta

Um all das zu erleben, ist ein fahrbarer Untersatz unbedingt erforderlich, allein schon, um seine Unterkunft (i.d.R. geräumige Appartements oder Fincas in mehreren Hundert Metern Höhe) erreichen zu können. Doch Vorsicht: Unsichere oder gar ängstliche Autofahrer werden angesichts der überall präsenten schweren Steigungen und scharfen Kurven ihre Schwierigkeiten bekommen.

Tijarafe - Unser Haus in La Punta

Alte Landhausruine in Las Breñas

Unsere Unterkunft lag im Gemeindegebiet von Tijarafe, Ortsteil La Punta im Westen in rund 800 Meter Höhe. Über eine extrem steile und nur im ersten Gang zu bewältigende schmale Anfahrt mit Gegenverkehr erreicht man eine Ansammlung von mehreren teils neuen, teils restaurierten Fincas. Unser Haus hatte neben einer großzügigen bepflanzten Terrasse einen traumhaften Blick über den offenen Atlantik. Bei klarer Sicht waren am Horizont die Freiheitsstatue und das World Trade Center deutlich erkennbar ;-). Für lediglich zwei Erwachsene und ein Kleinkind war das Raumangebot üppig: Wir hatten zwei Schlafzimmer, Wohnküche, Wintergarten und Badezimmer zur Verfügung. Der kleine Fernseher in der Küche empfing zwar nur kanarische Programme, aber die hatten es in sich: 14 Tage morgens und abends Latinorhythmen der spanisch-südamerikanischen Videoclipshow „Ritmo Son“. Aufgrund der Höhenlage und der Jahreszeit war es allerdings nachts und morgens empfindlich kalt, so dass die Elektroheizungen im Haus durchaus angebracht waren. Wie überall auf La Palma versetzte uns der großartige Sternenhimmel mit nie gesehenen Details in Verzückung. Aufgrund der bedeutenden Observatorien auf dem Roque de los Muchachos ist die nächtliche Illumination durch Straßenlaternen und an Privathäusern stark reglementiert – eine Wohltat für jeden Hobbyastronomen.

Puerto Naos

Puerto Naos

Leider hat La Palma seit ein paar Jahren einen Flugplatz. Ich sage leider, weil es mir lieber wäre, man müsste per Schiffstransfer von Teneriffa aus übersetzen – ähnlich wie nach Gomera. Eine etwas strapaziösere Anreise hält doch den Massentourismus wirksam fern. So hat auch La Palma inzwischen in Küstennähe (wozu eigentlich?) einige größere Hotels zu bieten, die man als individueller Qualitätsurlauber meiden sollte, denn man ist nur einkaserniert und verpasst dort wirklich nichts, denn die Restaurants sind von unterdurchschnittlicher Qualität und das Nachtleben ist eher spärlich. Trotzdem trifft man immer wieder auf unerfahrene Urlauber, die im Glauben an ein Klein-Teneriffa dorthin gekarrt wurden und sich dann fürchterlich langweilen, weil sie weder die Lust noch die Kondition haben, ganztägige Wandertouren zu unternehmen. Darüber hinaus machen teils brandgefährliche Unterströmungen an den meisten Stränden dem üblichen Badevergnügen einen Strich durch die Rechnung.

Im Gegensatz zu den touristisch voll vermarkteten großen Kanaren, herrscht auf La Palma noch die einheimische Kochkunst vor: D.h. viel frischer Fisch (in den kleinen Küstenflecken wie Puerto Tazacorte als preiswerte Riesenportionen), Queso Asado (geräucherter und gegrillter Ziegenkäse), Zicklein, in Salzwasser gekochte Pellkartoffeln mit pikanter Mojo Verde oder scharfer Mojo Rojo, Gofio, das altkanarische Grundnahrungsmittel aus geröstetem Getreide, grüner Salat mit den meiner Meinung nach schmackhaftesten, weil reif geernteten Avocados, interessante regionale Weinspezialitäten und vieles mehr ... Allerdings muss man, insbesondere auf der Ostseite häufig nach den Restaurants und Kneipen suchen, denn die Infrastruktur ist nicht für große Urlauberströme ausgelegt. Wirklich flächendeckend ist die Versorgung mit den klassischen Bars der Einheimischen, in denen man neben den üblichen Tapas auch einen in der Regel sehr guten Cafe solo (Espresso) oder con leche (Milchkaffee) für umgerechnet nicht einmal eine Mark erhält.

In höheren Lagen ist aufgrund der Kollision mit den Passatwolken mit gelegentlichem Nebel oder feinen Regenfällen zu rechnen. Das ist die Ursache für die exotische Vegetationsvielfalt, welche auf der Ostseite besonders ausgeprägt ist. Im Westen ist dafür das Wetter stabiler – alles hat seine Vor- und Nachteile. Wem Madeira gefällt, der fühlt sich auch hier wohl. Ein Paradies für den aktiven Individualurlauber, aufgrund der enormen Höhenunterschiede und der raren, schwer zugänglichen Badeplätze für kleine Kinder nur bedingt geeignet.

Ein folgen ein paar Ausflugstipps...

La Tosca – Das Tal der Drachenbäume

Wer das mystische Gewächs der Kanaren in möglichst natürlicher Umgebung und in großer Stückzahl bewundern will, kommt an La Tosca, einem kleinen Weiler im äußerst schwer zugänglichen Norden, nicht vorbei. Der gleichnamige Mirador am Ortseingang gibt einen Vorgeschmack darauf, die anschließende Begehung des ausgetretenen erdigen Pfades ist jedoch Pflicht. Von jeder Biegung des Weges ergeben sich neue Perspektiven auf teils Jahrhunderte alte und tief verwurzelte Exemplare dieser Urweltrelikte. Die Gegend wird außerdem von liebevoll gepflegten Gemüsegärten geprägt und ist von Verkehrswegen nur rudimentär erschlossen, so dass wir permanent das Gefühl hatten, den Bewohnern durchs Wohnzimmer zu laufen.

Garafia – Wo die Zeit still steht ...

Unter dem Oberbegriff Garafia verbirgt sich eine Ansammlung mehrerer kleiner Dörfer im dünnbesiedelten äußersten Nordwesten La Palmas. Der Hauptort Santo Domingo wirkt gottverlassen und konzentriert sich im wesentlichen um die neu gestaltete Plaza Baltazar Martin mit zwei Bars und einem Restaurant. Wie gewöhnlich auf den Kanaren wurde bei diesen Bauarbeiten ein im Verhältnis zur geringen Einwohnerzahl immenser Aufwand betrieben: Balustraden, teures Pflaster, Sitzbänke und Lorbeerbäume. Gegen Abend finden sich die älteren Männer des Ortes an ihrem angestammten Platz ein und beobachten gelassen und wortkarg das Treiben. Kein fremder Besucher, sei er auch noch so schrill gekleidet, bringt sie aus ihrer stoischen Ruhe.

Garafia - Barranco de la Luz

Im „Santo Domingo“ hatten wir ein deftiges kanarisches Mittagessen mit einer kräftigen Kichererbsensuppe (Achtung: Viel Fleischbrühe und -einlage), Fisch, Brot und Papas Arrugadas, den traditionellen schmackhaften Pellkartoffeln aus dem Salzwassertopf mit Mojo Verde zu absolut fairen Preisen (etwa 30 DM für zwei Personen alles zusammen). Die einzigen Gäste um die Mittagszeit waren eine Handvoll deutscher Touristen. In der klassischen Dorfkneipe – viereckiger Raum, Wände lackiert, Boden gefliest – steht neben der kargen Holzbestuhlung noch ein alter Billardtisch, welchen der Wirt zu einem großen Weinlager umfunktioniert hat. Geradezu abenteuerlich auch die Toilette, wenn man sie in einem endlosen separaten Hausflur nun endlich gefunden hat: Hinter der Aufschrift „Baño Water“ verbergen sich tatsächlich ehemalige Duschräume. Die Kacheln an den Wänden mussten in den vergangenen Jahrzehnten wohl schon einige Erdbeben überstehen, so oft sind sie gesprungen.

Wenn Ihr die Plaza am hinteren Ende verlasst, stoßt Ihr auf eine Straße mit einem abzweigenden Fußweg in den Barranco de la Luz. Entlang des alten Königsweges lässt sich dieses landschaftliche und kulturgeschichtliche Juwel bequem durchqueren. Es geht vorbei an kletternden Ziegen, alten Höhlenställen, wilden Drachenbäumen, Sukkulenten, Opuntien und riesigen Kandelaberkakteen. In den Abendstunden strömt ein unwirkliches Licht durch dieses tiefe Erosionstal – die Stimmung erinnert an die Insel von Robinson Crusoe. Gelegentlich sieht man einen etwas zerfleddert gekleideten Aussteiger die Wege hinunterstapfen und Verschläge öffnen. Wir befinden uns mitten im ehemaligen Siedlungsgebiet der Auritas. Seitdem scheint sich nicht viel verändert zu haben. Verallgemeinernd werden die Ureinwohner überall auf den Inseln gerne als Guanchen bezeichnet, was aber ihrer stammesgeschichtlichen Herkunft überhaupt nicht gerecht wird.

Garafia - Barranco de la Luz

Puntallana - Blick von der Ermita de San Bartolomé

Puntallana

Puntallana - Blick von der Ermita de San Bartolomé

San Andres – Im Zentrum der Bananenrepublik

Der nur über lange kurvenreiche Anfahrtswege von der Hauptstadt Santa Cruz aus erreichbare Nordosten La Palmas profitiert von der reichhaltigen Feuchtigkeit infolge des Passatstroms. Er treibt satte Wolken aus dieser Richtung auf die Flanken der Caldera im Norden, und den Nordsüdkamm aus Cumbre Nueva und Cumbre Vieja. In den Lorbeer- und Kiefernwäldern kondensiert der Nebel, fließt bis zum Boden hinab und versorgt diese Inselteile bis in die Täler mit Wasser.

Von der Hauptstraße, welche im Moment durch zahlreiche neue Tunnelbauten ergänzt wird, zweigt eine Nebenstrecke ab, die kilometerweit durch üppige und zum Glück noch nicht durch Planen überdachte Bananenfelder führt. Weite Teile La Palmas und auch anderer Kanaren werden inzwischen infolge der obskuren EU-Regulierungswut von hässlichen Gewächshausstrukturen verschandelt. Die kleine, aber wohlschmeckende kanarische Banane wird im zunehmenden Maße von ihrer größeren genormten Euroschwester verdrängt. Und trotzdem haben die hiesigen Bauern auf dem von Absprachen, Kontingenten und Subventionen geknebelten europäischen Markt auf Dauer keine Chance gegen die Dollarimporte aus Mittelamerika.

San Andrés - Dorfstraße

Zwei mit natürlichen Basaltfindlingen gepflasterte Gassen steigen in das kleine Dorf San Andres hinab. Die altkanarischen, erfreulicherweise nicht dem Verfall preisgegebenen Häuser bilden im Gegensatz zur zersiedelten Landschaft im Aridanetal ein wohltuend geschlossenes Ortsbild. Aufgrund der extrem steilen Hanglage gibt es keinen Durchgangsverkehr, der diese Beschaulichkeit zerstören könnte. Am unteren Ende führt ein Pfad zur Bucht mit der alten, nicht mehr genutzten Verladestelle und einem inzwischen restaurierten Kalkofen, der in früherer Zeit, als noch keine zuverlässige Straßenverbindung bestand, für die Bautätigkeiten von großer Bedeutung war. Vom alten Uferpfad und aus einigen Metern Entfernung eröffnet sich dem Besucher die herrliche Bananen- und Palmenidylle von San Andres im abendlichen Zwielicht.

San Andrés - Dorfstraße

San Andrés - Bananenterrassen San Andrés - Bananenterrassen
San Andrés - Bananenterrassen
San Andrés - Bananenterrassen

Die palmenumsäumte Plaza an der prächtvollen Kirche im Dorfkern wird größtenteils von einer Bar als Terrasse genutzt. Wenn Ihr dort Platz nehmt, steigt Euch nach wenigen Minuten ein durchdringender Rosmarinduft in die Nase. Auf der Suche nach der Quelle dieses Wohlgenusses habe ich meinen Augen nicht getraut: Der gesamte Platz ist zur Dekoration mit dichten Hecken umgeben, die locker den Jahresbedarf einer Großstadt an diesem Küchenkraut decken könnten – welch eine Verschwendung! Ungefragt bekamen wir den bestellten Orangensaft wie selbstverständlich frisch gepresst und zu einem „Freundschaftspreis“ von umgerechnet 3 DM serviert. Hier kann man erholsam den Tag ausklingen lassen, wäre da bloß nicht die strapaziöse Heimfahrt zu unserem Haus auf der anderen Seite der Insel.

Die Straße führt weiter bis zum Charco Azul, einem durch natürliche Brandungserosion entstandenen Meeresschwimmbecken an einem Küstenabschnitt, der sonst zum Baden eher ungeeignet ist.

Pueblo Parque – Freilichtmuseum oder Kibuz für Aussteiger?

El Paso - Kanarische Villa im Pueblo Parque

In El Paso am Ortsrand zur Gemeinde Los Llanos de Aridane hat eine Gruppe von deutschen Aussteigern vor neun Jahren eine Bananenplantage gekauft und in rund fünfjähriger Arbeitszeit zu einem Kulturpark ausgebaut. Auf einer Fläche von etwa 11000 Quadratmetern werden alte, immer mehr in Vergessenheit geratende handwerkliche Tätigkeiten demonstriert, ein paar geschichtliche Zusammenhänge vermittelt und die Welt der Nutzpflanzen und Haustiere auf dieser Insel gezeigt. Der Park wird komplett in Privatregie, d.h. ohne jegliche öffentliche Zuschüsse betrieben. Nur unter diesem Gesichtspunkt kann man die hart an der Schmerzgrenze liegenden Eintrittspreise von 900 PTA (ca. 11 DM) für Kinder und 1500 PTA (18 DM) für Erwachsene halbwegs akzeptieren, denn die Unterhaltung ist mit hohem Arbeitsaufwand verbunden. Für einen Gesamtpreis von 2500 PTA (30 DM) lässt sich auch noch ein kanarisches Menü mitbuchen.

El Paso - Kanarische Villa im Pueblo Parque

Gleich am Anfang des Rundganges können Kinder mehrmals täglich bis zum frühen Nachmittag auf einem sehr zahmen und gut gepflegten Esel einige Runden drehen und die stolzen Mamis und Papis total goldige Urlaubsschnappschüsse tätigen. Im Anschluss daran erfährt der Besucher in einer rund 1 ½-stündigen Führung Wissenswertes über La Palmas Haupteinnahmequelle, die Banane und andere landwirtschaftliche Produkte wie Orangen, Avocados und Papayas. Es geht vorbei an Schaf- und Ziegenställen, Gänsegehegen und zwischendurch laufen einem kreischende Truthähne, Katzen und verschiedenste Hühnerrassen über die Füße. In kleinen Gartenhäuschen erfahren wir, welch unglaublicher Aufwand hinter den landestypischen Spitzenstickereien steckt und wie viele Pfennige pro Stunde sich damit gerade verdienen lassen, welch wundersame Heilwirkungen sich hinter dem puren, unverfälschten Gel der Aloe Vera verbergen und wie man ein vollwertiges Brot backt. Die Figuren der Ureinwohner (Auritas) in einer künstlichen Höhle wirken ungewollt lächerlich und wurden wohl den Morlocks im 50er-Jahre-Klassiker „Die Zeitmaschine“ nachempfunden, die Erklärungen dazu geben jedoch durchaus den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand wieder. Auf einer wohltuenden Pause mit Weinprobe und frisch gebackenen Brothäppchen könnt Ihr einen trinkbaren Blanco, einen durchschnittlichen Rosato und einen ziemlich sauren Tinto weghauen – jeder soviel er will. Wirklich vorzüglich ist der vier Wochen lang gezogene raffinierte Kräuterschnaps auf Trester(also Grappa)-basis, den man auch am Ausgang kaufen kann, einige Minuten später. Eine alte liebevoll restaurierte Hazienda mit dekorativen Korbstühlen in der Mitte des Geländes bietet darüber hinaus ein nettes Fotomotiv.

Die Mitarbeiter/innen im Park haben meist alle mehrere Funktionen: Kochen, Servieren, Tiere füttern, Gärtnern, Führungen machen, Backen ... Ich glaube nicht, dass eine/r von Ihnen jemals irgendwelche regulären Ausbildungen in der Tourismusbranche absolviert hat.

Wer will, kann sich nach dem Ende der Führung im kleinen Restaurant mit Karpfen- und Ententeich einen Biosalat (750 PTA) oder ein wechselndes Tagesgericht – bei uns gab es mit Ziegenkäse und Tomaten überbackenes Brot (950 PTA) – und einen frischgepressten Bananen-Orangensaft (500 PTA) genehmigen.

Den Pueblo Parque erreicht man über die Hauptstraße von El Paso nach Los Llanos. Kurz vor dem Ortseingang weist auf der rechten Seite die Beschilderung darauf hin. Den Wagen stellt Ihr am besten unten vor dem Kiosk ab, da die ca. 200 Meter lange Auffahrt zum Park sehr steil ist und direkt davor nicht immer ausreichend Parkplätze vorhanden sind.

Bars

Bar Central in El Paso (Seitenstraße schräg gegenüber vom Parkdeck des großen Supermarkts; neu renovierte altehrwürdige Institution unter palmerisch-deutscher Leitung mit angrenzender Markthalle, köstlichen Tapas und sehr fairen Preisen)

Santa Cruz - La Antica Trattoria

La Antica Trattoria (Santa Cruz, Fußgängerzone, siehe auch unten angeschlossenes Restaurant; italienische Cafébar im klassischen Design mit antiker Verspiegelung, hölzernen Barhockern, alten Fotografien, dunkler Holztäfelung und wuchtiger Pavoni-Hebelmaschine über dem Tresen – ein Traum für jeden Espressopuristen!)

Santa Cruz - La Antica Trattoria

Restaurants

Bodegón Tamanca (direkt an der Hauptstraße am Ortseingang von San Nicolas; tief in den Berg gegrabener bogenförmiger Stollen mit Holztischen, -bänken auf vulkanischem Picon-Geröll und alten Weinfasslagern; Grillspezialitäten und selbstgekelterte Weine)

La Pradera (Barlovento; grob zusammengezimmertes Ausflugslokal mit vorzüglichem Vino Tinto a la Casa, riesigem Queso Asado und günstigen Preisen)

La Antica Trattoria (Santa Cruz, Fußgängerzone; gehobene italienische Küche in absolut stilvollem Atrium-Interieur eines uralten Stadtpalastes)

Souvenirtipps

Vulkanweine aus Fuencaliente, handgeklöppelte Spitzen und die berühmten handgedrehten Palmeiros, kubanische Qualität, ein Geheimtipp für jeden Zigarrenliebhaber

Anmerkung

Den genannten Reisepreis bekamen wir regulär bei der TUI. Er ist inklusive Flug, Leihwagen ab Flugplatz (eigener Transfer!) und Unterkunft in einer großzügigen Finca.

Jahrhunderte alte Riesendrachenbäume bei Las Breñas

Jahrhunderte alte Riesendrachenbäume bei Las Breñas

Häuser in Santa Cruz

Häuser in Santa Cruz